Die Barockkirche San Nicolás wurde im 18. Jahrhundert zu Ehren des Schutzpatronen der Seefahrer errichtet. Die geschichtsträchtige Kirche ist eine Touristenattraktion Bilbaos und besticht nicht zuletzt durch ihre einzigartige Baukunst. Auf einer Städtetour durch Bilbao gehört sie mit zu den Must-sees der Stadt.
Die Kirche San Nicolás befindet sich in der Altstadt Bilbaos (Casco Viejo) am gleichnamigen Platz, La Plaza de San Nicolás, nicht weit vom Plaza Nueva und vom Teatro Arriaga entfernt. Mit vollständigem Namen trägt sie die Bezeichnung "La Iglesia de San Nicolás de Bari" und wurde 1756 eingeweiht. Entworfen wurde sie vom baskischen Architekten Azpeitiarra Ignacio Ibero. Ihre Bauzeit erstreckte sie von 1743 bis 1756.
Bauwerk
San Nicolás ist eine barocke Kirche mit achteckigem Grundriss im Form eines griechischen Kreuzes in einem Quadrat. Bei diesem Architekturstil entstehen immer wieder kleine Bereiche an den überstehenden Ecken. San Nicolás hat an diesen Stellen die Kapellen sowie die Sakristei untergebracht.
Die Kirche wird von einer Kuppel in Form eines Prismas bedeckt. Die spektakuläre Kuppel erzielt ihre faszinierende Wirkung allerdings nur bei der Betrachtung vom Inneren der Kirche aus. Von außen betrachtet fällt sie dem Betrachter nicht übermäßig ins Auge und verschwindet quasi hinter dem zentral gelegenen Glockenturm. Sie hat einen Haupteingang sowie an jeder Seite zwei charakteristische Türme, an deren Spitze Kreuze in die Höhe ragen.
Ihre Fassade ist verhältnismäßig schlicht gehalten, sodass sich die Aufmerksamkeit des Betrachters automatisch auf das atemberaubende Portal der Kirche richtet. Es setzt sich aus einem Giebel in dreieckiger Form zusammen, welches das Wappen Bilbaos und zwei aufgerichtete Löwen rahmt. Darunter befindet sich ein Relief aus Gussbronze, das von Josek Llimona Ende des 19. Jahrhunderts entworfen wurde und die beeindruckende Erscheinung des Portals vervollständigt.
Auch im Inneren ist die Kirche mehr als sehenswert. Zu den beeindruckendsten Werken gehört das Retabel, welches vom Künstler Juan Pascual de Mena 1754 entworfen wurde. Dieser wurde unter anderem durch die Neptun-Skulptur bekannt, das in Madrid am Paseo del Prado steht. Einen zentralen Platz wurde dem Schutzpatron San Nicolás de Bari gewidmet. Das Retabel befindet sich in der Hauptkapelle von San Nicolás.
Geschichte
Die Geschichte der Kirche ist unweigerlich mit der Geschichte der Stadt Bilbaos verknüpft. Ursprünglich war die Gegend Bilbaos ein kleiner Landstreifen am Ufer der Flusses Nervión, der immer wieder überschwemmt wurde. Aus dieser Region entwickelte sich im Laufe der Zeit ein Fischerdörfchen. Im Mittelalter errichteten die Bewohner eine Einsiedelei, die im Zuge der steigenden Einwohnerzahl im Jahre 1490 zu einer Kirche ausgebaut und dem Schutzpatron der Seefahrer, San Nicolás de Bari (Bischof Nikolaus von Myra) gewidmet wurde. Im Jahre 1553 fiel sie den starken Fluten zum Opfer. Dabei wurde sie irreparabel zerstört und musste abgerissen werden.
Der Bau der heutigen Kirche endete im Jahre 1756. Auch sie hat wie ihre Vorgängerin schon einige Erlebnisse zu verzeichnen. Immer wieder wurde sie während der herrschenden Kriege (z.B. während des Unabhängigkeitskrieges) geschlossen und war für die Bevölkerung nicht öffentlich zugänglich. Während der Karlistenkriege diente sie als Werkstatt und als Munitionslager für das Militär. In der Geschichte Bilbaos hat dieser Ort einen weiteren hohen, geschichtlichen Stellenwert. Hier wurde 1812 die Verfassung von Cádiz (Constitución de Cádiz) unterzeichnet, die im volkstümlichen Sprachgebrauch auch "La Pepe" genannt wird.
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