Im historischen Altstadtviertel Casco Viejo steht die Catedral de Santiago (Sankt Jakobus-Kathedrale). Gewidmet ist sie dem Apostel Jakobus dem Älteren, dem Patron der Stadt. Der gotische Sakralbau ist das höchste und imposanteste Gebäude im Viertel und die älteste Kirche Bilbaos.
Imposantes Bauwerk
Mitten im Herzen Bilbaos, im historischen Altstadtviertel Casco Viejo, steht die Catedral de Santiago (Sankt Jakobus-Kathedrale). Gewidmet ist sie dem Apostel Jakobus dem Älteren, dem Patron der Stadt. Der gotische Sakralbau ist das höchste, imposanteste Gebäude im Viertel und die älteste Kirche Bilbaos überhaupt. Von der belebten Plaza Santiago aus ist allerdings nur die prächtige Fassade mit Glockenturm zu sehen, denn die Kathedrale steht nicht frei, sondern fügt sich nahtlos in die Reihe der sie umgebenden Häuser ein. Mit einer Länge von 51,5, einer Breite von 22,3 und einer Höhe von 22,5 Metern ist sie für eine Kathedrale relativ klein, sie hat aber eine interessante Geschichte und birgt sehenswerte Schätze.
Geschichte
Lange vor Gründung der Stadt Bilbao im Jahre 1300 stand an dieser Stelle schon eine Einsiedelei mit romanischer Kapelle. Sie diente als Stationskapelle für Pilger, die auf dem berühmten Jakobsweg - dem Camino Santiago - unterwegs waren zum Apostelgrab in Santiago de Compostela in Galizien. Über dieser Wallfahrtskapelle begann man 1397 mit dem Bau einer großen Kirche, der heutigen Catedral de Santiago. Reste der Kapelle sind in die Krypta integriert und bis heute erhalten. Der Neubau wurde zunächst nur als Pfarr- und Stiftskirche begonnen. Mit wachsender Bedeutung der Stadt wuchs jedoch auch die Bedeutung dieser Kirche, die 1819 schließlich zur "Basilica minor" erhoben wurde und seit 1949 Bischofskirche des damals neu gegründeten Bistums Bilbao ist. Insgesamt dauerte die Bauphase vom Ende des 14. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts, Schäden und Veränderungen entstanden im Laufe der Zeit durch mehrere Brände und ein großes Hochwasser. Portalfassade und Glockenturm wurden Ende des 19. Jahrhunderts von dem einheimischen Architekten Severino Achúcarro vollständig neu erbaut.
Architektur und Ausstattung
Inspiriert wurde die Catedral de Santiago - eine dreischiffige Basilika, die dank ihres eingefügten Querhauses einen kreuzförmigen Grundriss hat - durch die französische Kathedralgotik. Von der überwiegend neogotischen Fassade hebt sich das Portal im Stil der Renaissance ab. Eine riesige, kunstvoll verzierte Fensterrosette sorgt dafür, dass Tageslicht ins Innere der Kathedrale fluten kann. Die Kirchenschiffe sind mit Kreuzrippengewölben überdacht. Wunderschön ist das vieleckige Chorhaus, dessen einschiffigen Chorumgang ein Kranz von elf Kapellen umgibt. Die unter dem Hauptaltar befindliche Krypta mit den Resten der Wallfahrtskapelle hat zwei Säulengänge, einer davon stammt aus der Renaissance, der andere aus dem Neoklassizismus. An der Nordseite der Kathedrale fügt sich der Kreuzgang an, ein herrliches Werk der Spätgotik. Zutritt zu diesem hat man entweder durchs Kircheninnere oder von außen durch das mit der Jakobsmuschel bekrönte Nordportal, die Puerta del Àngel (Engelspforte). Der 64 Meter hohe Glockenturm in seiner heutigen Form ersetzte Ende des 19. Jahrhunderts seinen neoklassischen Vorgänger und ist insgesamt schon der vierte, den die Catedral de Santiago im Laufe ihrer Geschichte erhielt. In seinem Inneren sind auf drei verschiedenen Ebenen nicht weniger als elf Glocken untergebracht. Die Altäre der Basilika sind überwiegend barock ausgestattet.
Heiligtümer und Kunstschätze
Die Catedral de Santiago birgt einige religiöse und auch künstlerische Schätze. Zu nennen sind hier verschiedene steinerne Grabmäler, die klassizistische Pietà von Aloitiz aus dem 17. Jahrhundert sowie die 1533 von Guiot de Beaugrant geschaffene berühmte Skulptur des "Cristo del Buen Amor". Geradezu ein Juwelenschatz ist die in der Basilika befindliche kostbare Monstranz, ein Werk von Mariano Garín. In der Krypta ruhen Reliquien einiger Martyrer, darunter Sankt Fructuosus und Sankt Bonifatius.
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